90 Bilder von den ersten 90 Tagen mit der Immer-dabei-Kamera.

Die Fotografie begleitet mich mittlerweile seit meinem halben Leben. Unsere Beziehung kann man sich aber nicht als gerade Linie vorstellen. Auch in der besten Beziehung kriselt es eben mal. Gerade die letzten zwei Jahre waren nicht einfach für uns. Zwischen tatsächlichen Foto-Jobs lagen durch den Full-time-Job teils Monate und entsprechend selten wurde der Kamerarucksack aus dem Schrank geholt. Für die Freizeit ist sie dann eben doch auch zu groß, zu professionell und einfach mit den falschen Assoziationen belegt. Der oder die Handwerker*in fährt ja auch nicht mit seinem Handwerksauto in den Urlaub.

Und so verfällt man stattdessen leicht ins blinde “Rumfotografieren” mit dem Smartphone. Und im Zweifelsfall wünscht man sich am Ende doch die große Kamera dabei gehabt zu haben. So ging es mir zumindest lange Zeit. Und ich habe mir die Frage gestellt, ob es nicht ein Dazwischen gibt: Bewusst fotografieren aber ohne den unbedingten Qualitätsanspruch. Eine Kamera, die immer mit dabei ist aber eben immer noch eine richtige Kamera ist - mit physischem Auslöser und echter Tiefenschärfe.

Also habe ich mir eine gebrauchte Einsteiger-Kamera zugelegt. Eine Kamera, die klein und leicht genug ist, dass sie beim Mountainbiken in den Hipbag passt, beim Spazieren in die Hand und beim Graveln mit Rille Strap auf den Rücken. Eine Kamera, die beim mir standardmäßig nur JPEGs produziert und die ich direkt mit meinem Smartphone verbinden kann, um Bilder durch VSCO zu scheuchen und direkt an Freunde, einen Sofortbild-Drucker oder Instagram schicken zu können. Das Beste aus beiden Welten wenn man so will.

Die Immer-dabei-Kamera hat mein Leben bereichert und meiner Beziehung zur Fotografie neues Leben eingehaucht. Vor allem hat sie mir aber eines vor Augen geführt: Es braucht nicht viel um Momente einzufangen. Am Ende ist es immer noch der Moment, die Stimmung und das Licht, die das Bild zu dem machen was es ist. Ganz egal wie groß und teuer die Kamera ist. Sehen muss man das Bild immer noch selbst.

 
 
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Cycling home for Christmas.

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Gefrorene Frühlingsgefühle.